Nr. |
Aufgabe |
Kurzbeschreibung |
1 |
Idee formulieren |
In der Sichtweise der Projektdurchführung beinhaltet die erste Frage die Ausformulierung und Konkretisierung der Projektidee sowie das Verfassen der Projektanmeldung (MS10). Erstellen des Steckbriefes und dem Projektportfolio oder Entscheidungsträger einreichen. |
11 |
Scope festlegen |
Bei der Definition des Projekt-Scopes geht es um eine inhaltliche Abgrenzung des Vorhabens (was ist „In Scope“, was „Out of Scope“?). Dieser wird in folgenden Schritten geklärt:
Der IST-Zustand wird ana lysiert und klar abgegrenzt
Systembezogene Einflussg rössen und Schnittstellen werden bestimmt
Die Rahmenbedingungen un d Restriktionen, welche als Einflussgrösse auf das Projekt
eine entsprechende Wirkung v erursachen ermitteln und festhalten. |
12 |
Ziele definieren |
Probleme und Risiken, die mithilfe des Projekts beseitigt werden sollen, definieren.
Die Projektidee wird kon kretisiert und entsprechende Lösungsansätze werden gesucht Systemziele werden messbar und quantifizierbar formuliert
Abwicklungsziele werden definiert (Zu welchem Zeitpunkt muss was geliefert werden?) |
13 |
Anforderungen / Bedürfnisse aufnehmen |
Die Anforderungen sowie deren Stakeholder werden erhoben und im
Anforderungskatalog festgeha lten
Ziele und Anforderungen, die umgesetzt werden müssen, ausformulieren.
Systembezogene Einflussg rössen analysieren und in Form Anforderungen festhalten. |
14 |
Wirtschaftlichkeit prüfen |
Die Anforderungen sowie deren Stakeholder werden erhoben und im Anforderungskatalog festgehalten. |
15 |
Alternativen |
Die Anforderungen sowie deren Stakeholder werden erhoben und im Anforderungskatalog festgehalten. |
21 |
Inkrementelles Arbeiten in Phasen und Design Freeze für jede Phase |
Die Planung- und Designarbeit ist in mehrere Phasen unterteilt. Der Projektauftrag wird zunächst zu einem schlüssigen Konzept erarbeitet. Während dem Basic Design wird das Konzept unter Einbezug aller Anforderungen zu einer funktionelle Lösung entwickelt. Während dem Detail Design werden alle Spezifikationen und Funktionalitäten der Lösung definiert. Das Detail Design bildet die Basis für die Ausführung. Nach jeder Phase wird die Arbeit eingefroren, damit die Weiterentwicklung der Lösung stets auf einer gesicherten Basis ist. |
22 |
Erheben & Analyse des IST-Zustandes |
Die Erhebung dient der Sammlung aller für das Projekt relevanten Daten. Diese werden dann für die weitere Bearbeitung analysiert, d.h. zerlegt und geordnet
Erheben der IST-Situatio n z.B. Mengen, Prozesse, Zeiten etc., Analyse des IST-Zustandes,
Aus den Zielvorgaben kann sc hon weitgehend abgeleitet werden welche Daten notwendig sind. Von der Güte und Vollständigkeit hängt die Qualität des Ergebnisses ab |
23 |
Würdigen des IST-Zustandes |
Würdigen des IST-Zustandes, um Stärken und Schwächen der IST-Situation zu erkennen z.B. mit der SWOT-Technik:
Strengths (Stärken), Wee knesses (Schwächen), Opportunities (Chancen), Threats (Risiken),
Die Würdigung dient dazu, Ab weichungen festzustellen und deren Ursachen zu ermitteln. Die neuen Erkenntnisse fliessen in den Zielkatalog ein. |
24 |
Analysieren & Spezifizieren |
Wenn notwendig, technische Analyse und Spezifikation z.B. nicht funktionale Anforderungen analysieren und spezifizieren, sowie die funktionalen Anforderungen basierend auf den veränderten/neuen Prozessen im Detail beschreiben. |
25 |
Lösungsvarianten erstellen |
Aufgrund der definierten Ziele, aufgrund der Erhebung und Analyse und aufgrund der durchgeführten Würdigung sollten der IST- und der SOLL-Zustand soweit geklärt sein, dass nun Lösungsvarianten erarbeitet werden können.
Um neuartige Lösungsansätze zu erarbeiten, kann man Kreativitätstechniken einsetzen. |
26 |
VEA |
Die Value Engineering Analysis (VEA) ist eine Funktionsanalyse der Lösung. Dabei wird die Lösung verbessert und optimiert. Die Funktionen der Lösung werden systematisch analysiert und deren Nutzen in den Kontext der Kosten gestellt. Im Team werden neue Lösungen entwickelt und evaluiert. Die VEA findet etwa in der Hälfte der Basic Design Phase statt, wenn die Lösung genügend gut definiert ist. |
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Lösungsvarianten bewerten |
Auf die Sammlung/Entwicklung von Lösungsvarianten folgt die Aussonderung eindeutig unbrauchbarer Lösungsentwürfe. Dabei können unterschiedliche Bewertungen pro Variante durchgeführt werden:
Absolutes Bewerten: Wirt schaftlichkeitsanalyse, Zeit- oder Kosteneinsparungen etc. Relative Bewertung: Punktwertanalyse, Kostenwertanalyse etc.
Verbale Bewertung: Vor- und Nachteile pro Variante definieren |
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Entscheiden |
Bei dem Schritt "Entscheiden" geht es darum, den Auftraggeber so umfassend zu informieren, dass er die für ihn bestmögliche Variante auswählen kann. |
31 |
Ausschreibung und Vergabe |
Auf Basis des Detail Design werden die Lastenhefter und Ausschreibungen erstellt. Für alle Gewerke und Anlagen werden stets mehrere Anbieter (mind. 3) eingeladen. Die Angebote werden mit Hilfe einer Nutzwertanalyse verglichen. Dabei werden technische wie auch kommerzielle Aspekte geprüft und entsprechend der Projektstrategie bewertet. Eine Vergabe erfolgt aufgrund einer utzwertanalyse und nicht aufgrund von persönlichen Beziehungen. |
32 |
Konstruktion und Montage |
Während der Konstruktionsphase wird das Werk geliefert. Die Konstruktionsphase erfordert ein stringentes Zeitmanagement und gute Koordination aller Unternehmer und Disziplinen. Ein detaillierter Zeitplan und eine straffe Kosten- und Fortschrittskontrolle ist wesentlich zur Erreichung der Projektziele unter Einhaltung von Kosten und Terminplan. |
33 |
Inbetriebnahme (Commissioning) |
Die Inbetriebnahme ist in mehrere Phasen unterteilt: Die technische Prüfung der Installation (mechanisch, elektrisch, Sicherheit, Automation), die Funktionsprüfung Anlage und das An/Einfahren der Anlage mit Produkt, bis hin zu einem stabilen Betrieb. Ist der stabile Betrieb der Anlage erreicht, muss auch ein Stresstest der Anlage (fahren am Limit) gemacht werden. |
34 |
Final Take Over Produkt abnehmen |
Voraussetzung für eine produktive Nutzung ist die Freigabe. Daher hat der Auftraggeber das Projektprodukt vor der Auslieferung offiziell abzunehmen. Allfällige Lieferantenverträge werden auf die vollständige Erfüllung überprüft und das erstellte Werk anhand des Projektauftrags/der Anforderungsspezifikationen verifiziert und auf seine zielbezogene und fehlerfreie Anwendbarkeit geprüft/getestet. Die Basis für die Abnahme ist das Erfüllen der im Lastenheft definierten Funktionalität, Leistungsdaten und Qualität. Eine Anlage gilt als abgenommen, wenn sie ohne oder nur mit unwesentlichen Mängeln alle Vorgaben erfüllt und sicher betrieben werden kann. Eine Anlage mit wesentlichen Mängeln (Leistung, Qualität, Sicherheit, Funktionalität) kann nicht abgenommen werden und gilt als noch nicht geliefertes Werk. |
35 |
Werk übergeben |
Alle Ausführungsarbeiten inkl. allfälliger Nachbesserungen werden abgeschlossen und die Verantwortlichkeiten bezüglich des neu erstellten Projektprodukts geregelt (Decharge- Erteilung an den Projektleiter). Ebenfalls geregelt werden Wartung/Unterhalt oder eine allfällige Produktion. Die Dokumentationen werden zwecks späterer Bearbeitung sichergestellt. Das Werk wird in das reale Umfeld integriert und ihre optimale Handhabung sichergestellt. Die Verantwortlichkeiten werden endgültig geregelt bzw. übergeben und Schulungen auf allen Stufen durchgeführt. Alte Systeme sind ausser Betrieb zu nehmen resp. ihrer neuen Verwendung zuzuführen. |
41 |
Validierung im Betrieb |
Mit dem Übergang in der Anlage in den täglichen Betrieb beginnt die Validierung der Funktionsweise und der Betriebskonzepte. Diese Validierung kann allenfalls zu weiteren Verbesserungen und Anpassungen an Arbeitsweise und Anlage führen. |
42 |
Schulung |
Sämtliche Personen mpssen geschult werden. Dazu müssen Schulungsdokumente erstellt und offizielle Schulungen mit dokumentiertem Nachweis durchgeführt werden. |
43 |
Dokumentation |
Das Werk muss für den Betrieb und Unterhalt vollständig dokumentiert sein. Ebenso müssen die entsprechenden Anweisungen und geltenden Dokument des Betriebes erarbeitet, gepüft und implementiert sein. |